Hamm

Die östlich an den Kreis Unna angrenzende kreisfreie Stadt Hamm (rund 226 km²) hat 32 Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von rund 1.873 ha. Die Gebietsbetreuung im Bereich der kreisfreien Stadt Hamm erfolgt anteilig durch Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz Soest e.V. und die Biologische Station Kreis Unna | Dortmund.  Hiervon betreut die Biologische Station Kreis Unna | Dortmund 15 Gebiete mit insgesamt 657 ha Fläche. Mit der Ausweisung des Naturschutzgebietes „Westliche Heidewälder“ erweitert sich die von der Biologischen Station Kreis Unna | Dortmund betreute Schutzgebietskulisse ab 2023 um ca. 269 ha Waldfläche. Diese 16 Gebiete mit insgesamt 926 ha beinhalten mit den Schutzgebieten „Alte Lippe und ehemaliger Radbodsee“, „Brauck und Eckernkamp“ und „Tibaum“ insgesamt 220 ha FFH-Gebiete im Bereich der Lippeaue. 

Die Stadt Hamm ist naturräumlich der Westfälischen Bucht zuordnen. Ihre nördlich der Lippe gelegenen Teile liegen im Münsterland und den zugehörigen Lipper Höhen, an die sich das Lippetal mit seinen Niederungen nach Süden hin anschließt, im Süden geht die Landschaft in die Hellwegbörden über.

Karte der Betreuungsgebiete

Naturschutz­gebiete

Naturschutzgebiete (NSG) werden nach dem Landesnaturschutzgesetz – Nordrhein-Westfalen (§44 LNatSchG NRW) als “großflächige und naturschutzfachlich bedeutsame Gebiete” festgesetzt.
Der Schutz ist erforderlich zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebensstätten, Biotopen oder Lebensgemeinschaften bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten, aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen oder wegen ihrer Seltenheit, besonderen Eigenart oder hervorragenden Schönheit.

Biotop­management

Auf Basis der Landschaftspläne und der NSG-spezifischen Magagementpläne erfolgt jährlich ein mit den Unteren Naturschutzbehörden abgestimmtes Biotopmanagement. Oft werden größere Maßnahmen von den Behörden an Garten- und Landschaftsbauunternehmen oder, z.B. bei Gewässerentschlammungen und -anlagen, an Tiefbauunternehmen vergeben. Die Biologische Station unterstützt die Behörden in diesem Fall bei der Umsetzung und naturschutzfachlichen Begleitung vor Ort. Kleinere Maßnahmen auf besonders empfindlichen Flächen werden im Kreis Unna gemäß jährlichem Arbeits- und Maßnahmenplan vom Landschaftspflegetrupp der Biostation umgesetzt, in Hamm seit 2023 vom Rangertrupp.

Besucherlenkung

Durch Informationstafeln, Exkursionen und Pressearbeit sensibilisieren wir Besucherinnen und Besucher, um Störungen von Brutvögeln, laichenden oder wandernden Amphibien oder die Zerstörung der Vegetation zu vermeiden und Erholungssuchenden auch künftigen Generationen ein Erleben der Natur zu ermöglichen. Wenn nötig, versuchen wir Trampelpfade zurückzubauen und auf offizielle Wege sowie Regeln beim Beusch von NSG hinzuweisen.

Häufig gestellte Fragen

Gemäß § 23 Abs. 1 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) sind Naturschutzgebiete rechtsverbindlich festgesetzte Gebiete. Sie wurden über die Festsetzungen im Landschaftsplan rechtlich gesichert:

  • zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebensstätten, Biotopen oder Lebensgemeinschaften bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten,
  • aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen oder
  • wegen ihrer Seltenheit, besonderen Eigenart oder hervorragenden Schönheit.

In Naturschutzgebieten sind nach § 23 Abs. 2 BNatSchG alle Handlungen verboten, die zu einer Zerstörung, Beschädigung oder Veränderung des Naturschutzgebietes oder seiner Bestandteile oder zu einer nachhaltigen Störung führen können.

In der Regel ja. Insbesondere zur Brutzeit vom 1. März bis 15. Juli sollten Sie innerhalb wie auch außerhalb von Naturschutzgebieten, also auch in der offenen Feldflur und im Wald Ihren Hund an der (kurzen) Leine führen! Seltene Bodenbrüder auf Acker und Grünland wie der Kiebitz und Wildtiere wie Feldhase und Reh können nur so ungestört ihren Nachwuchs aufziehen.

Die offiziellen Vorgaben zur Anleinpflicht variieren je nach Landschaftsplan. In Dortmund dürfen Hunde leider auf den Waldwegen ohne Leine laufen.

Insbesondere Hundehalter ignorieren häufig das Wegegebot in Naturschutzgebieten und weichen auf idyllischere aber illegal angelegte Trampelpfade aus. So wird der Lebensraum für Wildtiere und Feldvögel weiter zerschnitten und die Bestände nehmen weiter ab. Im dicht besiedelten Ballungsraum Ruhrgebiet eine der größten Herausforderungen für den Naturschutz!

Die Besucherlenkung in unseren Betreuungsgebieten ist darauf ausgerichtet, Störungen für die Tier- und Pflanzenwelt zu minimieren, während Besuchern dennoch die Möglichkeit geboten wird, die Natur zu erleben. Wir setzen auf Informationsmaterial, ausgewiesene Wege und gelegentlich geführte Touren, um ein nachhaltiges Naturerlebnis zu ermöglichen.

Ja, auf unserer Website finden Sie eine detaillierte Karte, die alle unsere Betreuungsgebiete zeigt. Diese Karte bietet Ihnen einen Überblick über die Gebiete und ihre Lage.

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