Spinnloh

Das Waldstück in Selm-Westerfelde trägt den historischen Namen „Spinnloh“ oder früher auch „Spinnloch“. Der Name leitet sich nicht von den Tieren ab, sondern von der benachbarten Hofstelle mit dem Namen „Spinne“. Der Begriff „Loh“ verweist auf eine lange Vergangenheit der Nutzung als Wald oder Waldweide und deutet gleichzeitig auf eine Funktion in der Lederherstellung hin. Die tanninhaltige Rinde der Eichen wurde als Gerberlohe verwendet, um hochwertiges und festes Leder herzustellen. 

Hier dominieren noch heute majestätische Altholzbestände, die auf staunassen Böden gedeihen und einen naturnahen, altholzreichen Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald sowie Hainsimsen-Buchenwald formen. Diese Wälder sind ein wertvoller Lebensraum, der den schützenswerten Lebensraumtypen 9160 und 9110 der FFH-Richtlinie entspricht. 

Die Eichen, Buchen und Hainbuchen, die dieses Gebiet prägen, sind fast zwei Jahrhunderte alt. Da in dem Gebiet keine Forstwirtschaft mehr stattfindet, bleiben hier bemerkenswerte Totholzanteile erhalten und das Waldökosystem kann auf natürliche Weise heranreifen. Pilze als wichtige Destruenten entfalten sich und unterstützten die wichtigen Abbauprozesse im Wald. Im Verlauf der Zeit entstehen immer mehr besondere Strukturen wie beispielsweise Baumhöhlen. Für viele Arten sind sie ein essenzieller Lebensraum. So zum Beispiel für die gefährdeten Fledermausarten Kleiner Abendsegler, Braunes Langohr, Fransenfledermaus und Zwergfledermaus, welche in dem NSG vorkommen. 

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