Sandbachtal

Altes Bachtal in Bönen mit Zufluss in die Seseke

Das rund zwei Kilometer lange NSG Sandbachtal östlich von Bönen ist ein kleines, aber doch bemerkenswertes Schutzgebiet. Der Oberlauf ist bis zu zehn Meter tief in das Gelände eingeschnitten und entspricht der Morphologie eines typischen Kerbtals. An den Hängen kommen alte Waldbestände mit zum Teil mit beeindrucken Altbäumen vor. Meist handelt es sich hierbei um den für Tieflandbäche häufig sehr charakteristischen Stieleichen-Hainbuchenwald, in Abschnitten sind kleinflächig auch Buchenbestände sowie Nadelhölzer vorhanden. Auf Grund der Steilheit der Hänge ist ein typischer Auwald mit Erlen und Eschen nur im unmittelbaren Sohlenbereich des Gewässers ausgebildet.

In seinem Unterlauf fließt der Bach durch ein flacheres Muldental. Neben seggen- und binsenreichem Feucht- und Nassgrünland sind es vor allem auch Röhrichte, artenreiche Saumgesellschaften sowie großflächig feuchte Hochstaudenfluren die das Naturschutzgebiet prägen. Zwei Kleingewässer bieten Lebensraum für Amphibien, Libellen und weitere wassergebundene Tier- und Pflanzenarten.

Da der Sandbach nicht mehr regelmäßig entkrautet und geräumt wird, hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte die Sohle aufgehöht und der Bach ufert wieder häufiger in die angrenzenden Flächen aus. So konnten sich naturnahe Nebenrinnen und Flutmulden bilden. Da auf diesen, aus naturschutzfachlicher Sicht sehr wertvollen Flächen keine reguläre landwirtschaftliche Nutzung mehr möglich ist, werden sie vom Pflegetrupp der Biologischen Station ab Anfang August gemäht. Teilflächen sind bewusst der natürlichen Entwicklung überlassen und bleiben das ganze Jahr ungestört.

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