Bachlauf des Hengser Baches mit Teichen östlich der Kampstraße
- Naturschutzgebiet Bachlauf des Hengser Baches mit Teichen östlich der Kampstraße, Holzwickede
- Flächengröße: 10,0 ha
- Rechtskräftig seit: 1994
- Das Bachtal ist nicht zugänglich. Der angrenzender Standortübungsplatz Hengsen-Opherdicke darf nur auf den ausgewiesenen Wegen und zu übungsfreien Zeiten begangen werden. Hunde sind an der Leine zu führen.
Bachtal inmitten des Standortübungsplatzes Hengsen-Opherdicke
Das NSG Hengser Bachtal liegt im Zentrum des Standortübungsplatzes Holzwickede-Hengsen. Es umfasst neben den gehölzbestockten Uferbereichen des Hengser Baches drei Staugewässer mit großen Röhrichtzonen sowie ein Uferseggenried, dass vermutlich ein Verlandungsstadium eines ehemaligen Staugewässers ist. Den größten Teil des NSG nehmen die Gehölzbestände ein, die oft eine artenreiche Krautschicht der Eichen-Hainbuchenwälder aufweisen. Kleinflächig sind auch Auwaldgesellschaften ausgebildet.
Zwischenzeitliche Verkaufsabsichten des Bundes und die einstweilige Sicherstellung des gesamten Standortübungsplatzes (STÜP) führten zu einem Engagement der Biostation auch auf den das NSG umgebenden Flächen. Die anfallenden Pflegearbeiten auf den Offenlandflächen werden von der Bundeswehr mit eigenem Personal durchgeführt. Obwohl die Biologische Station in der Gebietsbetreuung nur eine untergeordnete Rolle spielt, halten Bundeswehr und Bundesforst guten Kontakt bei Ihren anstehenden Maßnahmen und setzen dankenswerterweise auch Wünsche des Naturschutzes z.B. zur Optimierung von Kleingewässern oder zur Beseitigung von Verbuschungen auf Grünlandflächen um. Zum Beispiel wurden in unregelmäßigen Abständen Kleingewässer mit ehemaligen Vorkommen der Kreuzkröten entschlammt. Seit einigen Jahren zerwühlen allerdings Wildschweine nicht nur diese Kleingewässer, sondern richten auch Flurschäden in den Grünlandflächen sowie in trockenen und feuchten Waldbereichen an.
Ein großes Anliegen des Naturschutzes, nämlich eine Konzentrierung der zahlreichen Besucher mit Hunden auf die vorhandenen Wege, ist trotz Öffentlichkeitsarbeit weiterhin ein Dauerproblem. Vor Jahren hier noch brütende Wiesenvögel wie Kiebitz und Wiesenpieper haben angesichts der Störungen von querfeldeinlaufenden Hunden das Gebiet zwar aufgegeben, immerhin halten aber noch Feldlerchen, die inzwischen ebenfalls einen Niedergang vom Allerweltsvogel zur Rote-Liste-Art erfahren haben, die Stellung. Auch Neuntöter und andere seltene Gebüschbrüter wie Goldammer und Gelbspötter lassen sich nicht vom Brüten abhalten und finden auf den weiten, extensiv genutzten Grünlandflächen und in den artenreichen Hochstaudenfluren reiche Insektennahrung.