Landschafts­pflege

Zum Erhalt der Biologischen Vielfalt – der Arten und ihrer Lebensräume – betreiben wir praktische Landschaftspflege in den Schutzgebieten und auf naturschutzwürdigen Flächen im Kreis Unna.

Der Landschaftspflegetrupp der Biologischen Station Kreis Unna | Dortmund ist mit den festangestellten Fachkräften und bis zu vier Freiwilligen (Freiwilliges ökologisches Jahr / Bundesfreiwilligendienst) kreisweit im Einsatz. Ein gut ausgestatteter Maschinenpark ermöglicht effizientes Arbeiten auch auf Flächen, die regulär landwirtschaftlich nicht mehr bewirtschaftet werden können.

Die praktische Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen deckt dabei ein weites Spektrum ab: im Jahresverlauf stehen Gehölzarbeiten (Kopf- und Obstbaumschnitt, Heckenpflege, Freistellen von Sukzessionsflächen), die Bekämpfung von Problempflanzen (Riesenbärenklau, Staudenknöterich, Greiskraut), die Mahd von Feucht- und Nasswiesen und die Optimierung von Kleingewässern auf dem Arbeitsplan. Daneben wird in allen Naturschutzgebieten die Beschilderung, Besucherlenkung und Zäunung instand gehalten.

      Die Durchführung von Projekt- und Auftragsarbeiten findet in Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern statt. Beweidungsprojekte mit Rindern, Pferden und Schafen ergänzen in den Betreuungsgebieten die Arbeit der Station.

      Praktische
      Landschaftspflege

      Mit Freischneider, Balkenmäher, Kettensäge, Mähraupe, Hochentaster und vielem mehr.

      Tierische
      Helfer

      Extensive Beweidung mit Heckrindern, Hochlandrindern, Mutterkühen, Koniks, Schafen und Ziegen.

      Partnerschaft
      für Natur

      Praktische Landschaftspflege gelingt nur dank des Engagements von Tierhalter:innen vor Ort und dank finanzieller Anreize.

      Weitere "Werkzeuge"

      Die wichtigsten Werkzeuge in der praktischen Landschaftspflege sind für uns der Vertragsnaturschutz und die Ausgestaltung von Pachtverträgen gemäß der Landschaftsplanvorgaben. Sie geben beispielsweise vor, wie viele Tiere zu welchen Zeiten auf einer bestimmten Fläche gehälten werden, wann und wie oft gemäht werden darf und ob der Einsatz von Dünger (Mist) erlaubt ist. Die Pachtverträge werden von den Grundstückseigentümern erstellt und geschlossen; wir sind hierbei beratend tätig. Extensive Nutzung und gezielte Landschaftspflegemaßnahmen fördern eine naturschutzorientierte Bewirtschaftung und tragen dazu bei, alte Kulturlandschaften zu erhalten. In den Auen schaffen sie zudem Retentionsbereiche für den Hochwasserschutz.

      Schweres Gerät

      Ohne Traktor, Minibagger, Mähraupe und Co. wären viele Arbeiten der praktischen Landschaftspflege nur schwer zu bewältigen. Zwar erledigt unser Landschaftspflegetrupp im Vergleich zu landwirtschaftlichen Unternehmen oder Garten- und Landschaftsbaubetrieben noch vieles „in Handarbeit und mit viel Man & Women-Power“, dennoch sind wir froh über die teschnische Ausstattung unseres Trupp. Die Maschinen und der Fuhrpark werden vom Anleiter unseres Landschaftspflegetrupps eigenständig gewartet. Wer einen Freiwilligendienst bei uns absolviert, lernt also nicht nur die Pflegearbeiten in der Natur kennen, sondern bekommt auch ein technisches Verständnis für die Bedienung, Wartung und Reparatur verschiedenster Maschinen und Werkzeuge.

      Häufig gestellte Fragen

      Manche Tiere (z.B. Mutterkühe) sind nicht ganzjährig auf der Weide sondern im Winter und damit zu Zeiten, in denen die Starkregen- und Hochwasserwahrscheinlichkeit steigt, im Stall. Andere Tiere, wie Heckrinder, Koniks und Hochlandrinder bleiben das ganze Jahr über in der Aue. Sie sind robust und kommen auch mit extremer Witterung gut zurecht. Dennoch gibt es zusätzlich auf den von uns betreuten Heckrindflächen in der Lippeaue „Rettungshügel“ für die Tiere, auf die sie sich zurückziehen können. Sie erhalten bei Hochwasser Futter am ebenfalls auf einer Geländeerhöhung gebauten Stall und werden täglich vom Tierbetreuer besucht.

      Klassische Maßnahmen sind Grünlandextensivierung, Gehölzrückschnitt, Entbuschung von Grünlandflächen, Mahd von wertvollen Feuchtwiesen, Ackerextensivierung und Neophytenbekämpfung.

      Unsere wissenschaftlichen Mitarbeitenden entwickeln für ihre Betreuungsgebiete Maßnahmenemfehlungen. Diese werden mit den Naturschutzbehörden und in den Gremien der Biologischen Station, in denen auch Vertreter:innen aus den Kommunen, den Naturschutzverbänden und aus der Landwirtschaft sitzen diskutiert und abgestimmt.

      Aktuell werden im Kreis Unna von unserem Landschaftspflegetrupp ca. 150 Einzelmaßnahmen pro Jahr umgesetzt.

      Wir bieten Praktika für Schüler:innen und Student:innen an. Eine ehrenamtliche Mitarbeit ist darüber hinaus im Rahmen eines FÖJ (für Teilnehmende zwischen 16 und 27 Jahren) oder BFD (keine Altersgrenze) jeweils zum 01. August jeden Jahres für 12 Monate möglich. Beim BFD ist in Einzelfällen und falls noch ein Platz frei ist auch ein späterer Einstieg im laufenden Kalenderjahr möglich.

      Eine regelmäßige ehrenamtliche Mitarbeit über die genannten Angebote hinaus können wir leider nicht anbieten. Hierzu verweisen wir aber auf die Arbeitseinsätze und Projekte der örtlichen Naturschutzvereine, die sich über jede helfende Hand freuen! Bei Fragen dazu vermitteln wir gerne Ansprechpartner:innen in Ihrer Nähe.

      Hast du noch Fragen?