Liedbachtal
- Naturschutzgebiet Liedbachtal, Holzwickede/Unna
- Flächengröße: 23,0 ha
- Rechtskräftig seit: 1994
- Weitere Informationen: kurzer, randliche gelegener Fußweg entlang des Liedbaches (Sackgasse)
Idyllisches Bachtal mit vielen Raritäten zwischen A1 und A44
Die beiden Bäche Liedbach und Holzwickeder Bach sind am Fuße des Haarstrangs recht tief in den lehmigen Untergrund eingegraben. Der für das Naturschutzgebiet namengebende Liedbach fließt in den Holzwickeder Bach, um dann kurz vor der Autobahnbrücke zum Massener Bach zu werden. Die steilen Hangkanten sind im Oberlauf bewaldet und weisen überwiegend Buchenwald auf, stellenweise dominieren auch standortfremde Baumarten wie Bergahorn, Roteiche oder Lärche. Die beiden Bachläufe verliefen natürlicherweise ehemals in der mittleren Talsohle. Sie wurden leider in großen Teilen begradigt, an den Talrand verlegt und punktuell durch Steinschüttungen befestigt.
Während die Aue des Holzwickeder Baches von intensiv bewirtschafteten und daher noch immer artenarmen Mähwiesen eingenommen wird, ist das artenreiche Grünland am Liedbach extensiv genutzt und mit Feucht- und Nassgrünland und feuchten Hochstaudenfluren ausgestattet. Am Zusammenfluss der beiden Bäche haben sich großflächig wertvolle Seggenriede entwickeln können und am Massener Bach sind in der ehemals offenen Aue standorttypischen Erlen-Auwaldbestände aufgewachsen.
Die landesweite Grünlandkartierung (2014/2015) dokumentierte erwartungsgemäß den Schutzstatus vieler Flächen. Die artenreichen, wertvollen Grünlandflächen werden im Rahmen des Kulturlandschaftsprogramms oder gemäß Pachtvertrag extensiv bewirtschaftet. Ein Teil der Flächen ist landwirtschaftlich nicht nutzbar, der Pflegetrupp der Biologischen Station mäht daher Teilflächen einer großen Nasswiese westlich des Liedbaches. Wegen der Staunässe in diesen Bereichen muss das Mahdgut jeweils per Hand abgetragen und mit großen Anhängern abtransportiert werden.
Eine Besonderheit im NSG Liedbachtal ist eine Hangsickerquelle mit spezialisierten Quellbewohnern wie dem Alpenstrudelwurm oder der Quell-Köcherfliege. Zusätzlich konnte diese Quelle in 2017 als FFH-Lebensraumtyp Kalktuffquelle identifiziert werden. Kalktuffquellen sind sehr selten und unterliegen dem besondern europäischen Schutz.