Oberer Bewerbach

Das Naturschutzgebiet Oberer Bewerbach liegt im Süden von Hamm und südlich von Rhynern. Das 95,7 ha große NSG ist durch einen, auf einzelnen Abschnitten naturnah ausgeprägten, begradigten Löß-Lehm-Tieflandbach, den Bewerbach, charakterisiert. Die Wasserführung des Bachs ist nicht ganzjährig gegeben. Der Verlauf des Bewerbachs wird teilweise an Straßen- und Wegquerungen durch Verrohrungen unterbrochen.

Der Bewerbach wird fast durchgängig von meist altem Ufergehölz mit teilweise hohem Anteil an alten Kopfweiden begleitet. Während auf der rechten Bachseite überwiegend Ackerflächen angrenzen, dominiert auf der linken Bachseite die Grünlandnutzung. Die meisten Flächen werden intensiv bewirtschaftet und sind von Futtergräsern dominiert. 

Das intensiv genutzte Grünland wird von zahlreichen, gut strukturierten Kleingehölzen mit wertvollen Strukturelementen wie Einzelbäumen hohen Alters, Kopfbäumen, Hecken, Strauchgruppen und Baumreihen gegliedert. Mehrere Stillgewässer und unverbaute Abschnitte des Bewerbachs mit naturnaher Sohlstruktur bieten Lebensraum für Amphibien wie beispielsweise den Laubfrosch. 

Im nördlichen und mittleren Teil finden sich zwei Waldbereiche in denen Eichen und Buchen teilweise mittleres bis starkes Baumholz erreichen. Besonders hervorzuheben ist ein relativ großer Bärlauch-Bestand im nördlichen Wald, der stellenweise von Buchen dominiert wird. Im südlichen Waldbereich finden sich insbesondere Stieleichen und eine abgestorbene Fichtenabteilung, die im Juni 2021 geräumt wurde.

Das NSG stellt als abwechslungsreicher Biotopkomplex ein wichtiges Vernetzungselement innerhalb einer landwirtschaftlich intensiv genutzten Kulturlandschaft dar, das von hoher Bedeutung für den lokalen und regionalen Biotopverbund ist.