Am Tibaum

Das im Jahr 1989 als NSG ausgewiesene Gebiet Tibaum befindet sich am Westrand der Stadt Hamm. Es besteht aus zwei Teilflächen welche auch dem Schutzstatus der FFH-Richtlinie unterliegen. Als Teil zahlreicher FFH-Gebiete, welche die Auenbereiche der Lippe einschließen, bildet das NSG Tibaum einen bedeutenden Bestandteil des EU-weiten Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“. Dieser Auenkorridor stellt die wichtigste Achse des regionalen und landesweiten Biotopverbundes dar. Auenbereiche sind besonders dynamische und vielfältige Lebensräume.

Wunderschöne Naturbeobachtungen zu jeder Jahreszeit

Das NSG und FFH-Gebiet Tibaum ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Ob im Frühling, wenn die Zugvögel zurück in ihre Brutgebiete gelangen und mit der Balz beginnen, über den Sommer während die Uferhochstaudensäume blühen und zahlreiche Insekten anlocken oder im Winter, der eine stimmungsvolle Atmosphäre aus Rauhreif und Nebelschwaden über der Landschaft erzeugt. Das NSG Tibaum bietet zu jederzeit wunderschöne Naturbeobachtungen. Entlang des NSG Tibaum finden sich zahlreiche, teils durch Bergsenkung bedingte großflächige Stillgewässer, sowie periodisch Wasserführende Flutmulden und Blänken. Ein vielfältiges Mosaik aus unterschiedlichsten Lebensräumen wie durch Weiden dominierte Ufergehölze, Auwälder, extensiv genutzte Grünlandflächen und eine vielseitige Gewässervegetation bieten Lebensraum für zahlreiche Tierarten.

Insbesondere die ausgedehnten Röhrichtzonen im Ostteil des Schutzgebietes entlang des großen Bergsenkungsgewässers und eines an die Lippe angebundenen Altarmes bieten Nahrungs- und Rückzugsraum für gefährdete Vogelarten. Sumpf-, Teich- und Schilfrohrsänger sowie die Rohrammer finden in den ausgedehnten Schilfzonen Nahrungs- und Brutplätze. Auch seltene Gastvögel wie die Rohrdommel halten sich saisonal im NSG Tibaum auf und lassen sich von den ausgewiesenen Wegen aus gut beobachten. Auch im Westteil des Gebietes lohnt sich ein Spaziergang. Im Frühjahr lassen sich insbesondere entlang des großen Bergsenkungsgewässers seltene Entenarten wie die Löffelente und weitere Vogelarten wie Wasserralle und Teichhuhn beobachten. Dort finden sie geeignete Bedingungen um ihre Jungen groß zu ziehen. Das Frühjahr eignet sich besonders gut um schöne Vogelbeobachtungen vorzunehmen. Zu dieser Zeit gelangen die Zugvögel zurück aus ihren Winterquartieren. Schlammfluren entlang der Uferbereichen stellen ein besonders wertvolles Nahrungshabitat für Limikolen und weitere Arten des Offenlandes wie Bekassine, Flussregenpfeifer und Kiebitz dar.

Auch vom Beobachtungsstand im östlichen Teil des Schutzgebietes lassen sich besondere Naturbeobachtungen vornehmen. Auf dem in Sichtweite platzierten Storchenhorst, erfolgen bereits seit mehreren Jahren erfolgreiche Bruten des Weißstorches. Zudem erlaubt der Aussichtspunkt einen schönen Blick in das Weidegebiet der Heckrinder, welche sich ganzjährig auf der Fläche aufhalten. Mit etwas Glück kann man dort die Herde mit ihren Kälbern beobachten.         

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