Der Kiebitzschutz ist insbesondere im Kreis Unna und in Hamm ein Schwerpunkt unserer Arbeit. Früher im lückigen Feucht-Grünland zuhause, nimmt der Kiebitz bei seiner Rückkehr aus dem Winterhabitat inzwischen gerne auch im Frühjahr noch brachliegende Äcker an. Für den Bodenbrüter ist dies fatal. Sein Gelege kann durch die reguläre landwirtschaftliche Bewirtschaftung zerstört werden.
Geringe Pupulationsgrößen verschärfen das Problem. Einzelne Kiebitzpaare können ihr Gelege und ihren Nachwuchs oft nicht ausreichend gegen Prädatoren wie Rabenkrähen verteidigen, was in größeren Gruppen von mehreren Brutpaaren gut gelingt.
Der Kiebitz ist ein Charaktervogel unserer Kulturlandschaft. Zu seinem Schutz vermitteln wir interessierten Landwirt:innen Vertragsnaturschutzpakete (z.B. „Schwarzbrache“) und betreiben im Frühjahr zusätzlich Einzelgelegeschutz.
Schaffung von Feuchtgebieten, Blänken und Brutplätzen für Kiebitze.
Dazu sind Vertragsnaturschutz und Ausgleichsmaßnahmen wichtige Werkzeuge.
Landwirt:innen, die ein Kiebitzgelege auf ihrer Fläche entdecken und helfen wollen, können sich an uns wenden. Wir pflocken z.B. für Sie das Gelege aus, damit Sie es umfahren können.
Bitte leinen Sie Ihren Hund zur Brutzeit (01. März - 31. Juli) an, damit er nicht auf Grünlandflächen und brachliegende oder bestellte Äcker läuft. Auch ohne zu jagen kann er sonst die Brut stören.
Die Hauptbedrohungen für den Kiebitz sind Lebensraumverlust durch landwirtschaftliche Intensivierung, Entwässerung von Feuchtgebieten, Störungen durch menschliche Aktivitäten und Prädation durch Raubtiere.
Effektiver Schutz kann durch die Schaffung und Erhaltung von geeigneten Brut- und Nahrungsgebieten, die Reduzierung von Störungen während der Brutzeit und die Unterstützung von Schutzprogrammen erfolgen.
Im Kiebitzschutzprojekt werden Maßnahmen wie die Anlage von Feuchtgebieten, die Sicherung von Brutplätzen, die Kontrolle von Prädatoren und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den Schutz des Kiebitzes umgesetzt.